Liebe Freunde und Mitglieder der MGM,

vom antiken Helden bis zum modernen Widerstandskämpfer - überall in der Geschichte und im Mythos begegnen uns HELDEN. Ihre herausragenden Leistungen, aber auch ihr oft tragisches Scheitern führten immer wieder zu entscheidenden Wendepunkten des historischen Verlaufs. Zugleich kommt ihnen eine Vorbildfunktion zu, die ihren Ausdruck in einer Heldenverehrung findet, zu welcher die Kunst seit jeher ihren Beitrag zu leisten hat. Denkmäler aller Art, ob in Form von Statuen oder Filmen, von Literatur oder Musik, begleiten uns auf Schritt und Tritt. Die Musikgemeinschaft Marl möchte in der Saison 2014/15 sich mit dem in Musik gefassten Heldentum beschäftigen und dabei inhaltlich einen Bogen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert spannen.

So beginnt das 1. Sinfoniekonzert mit Beethovens Ouvertüre zum Schauspiel 'Coriolan', einem Helden der römischen Antike. Als Hauptwerk steht dann die 3. Symphonie auf dem Programm, die ja durch ihren Beinamen eindeutig als 'heroisch' deklariert ist und Beethovens Vorstellung von Freiheit in einer musikalisch revolutionären Sprache zum Klingen bringt. Dazwischen wird Wolfgang Esch, der langjährige Coach unserer MGM-Bläsergruppe, das 1. Klarinettenkonzert von Louis Spohr als Solist interpretieren.

Das WeihnachtsKonzert steht dieses Jahr ganz im Zeichen deutscher Romantik. Als echte Rarität darf die Kantate 'Rorate coeli' von Max Bruch gelten.

Im NeujahrsKonzert begegnen uns mit Jupiter, Don Giovanni und Falstaff Personen, die in ironischer Verwendung unseres Jahresmottos als 'Weiberhelden' bezeichnet werden können. Auch in diesem Konzert bringt mit den Chopin-Variation über 'La ci darem la mano' ein selten gespieltes Werk. Als Solistin ist die Marler Pianistin Gabriella Karacsony zu hören.

Seefahrende Helden stehen im Mittelpunkt des 4. und 5. SinfonieKonzerts. Edvard Griegs Versuch, eine Oper zu schreiben, verdanken wir die Kantate über den Wikingerkönig Olav Trygvason, der das Christentum nach Norwegen brachte. Unüberhörbar ist Griegs Verehrung für Richard Wagner, dessen Columbus-Ouvertüre uns in die 'neue Welt' entführt. Neben der populären Symphonie von Antonin Dvorak, der selbst wie ein Held in übersee empfangen wurde, gibt es mit der 'Rhapsody in blue' ein echt amerikanisches Stück, am Klavier gespielt von dem jungen Ausnahmepianisten Tobias Haunhorst, der schon im März 2014 mit der MGM musiziert hat.

Ein außergewöhnliches Projekt wird die Saison vor den Sommerferien beschließen. In Zusammenarbeit mit dem Albert-Schweitzer-/ Geschwister-Scholl-Gymnasium erarbeitet der Chor der Musikgemeinschaft Mikis Theodorakis' großes Volksoratorium 'Canto General' nach Texten des chilenischen Dichters Pablo Neruda. Schon die ungewöhnliche 'Orchester'-Besetzung mit Flöten, Gitarren, zwei Klavieren und sechs Schlagzeugern verrät, dass es sich um außergewöhnliche Musik handelt, mit der Neruda und Theodorakis die Schönheit der Welt besingen und ein Mahnmal für den Frieden errichtet haben.

Ihr
Wolfgang Endrös
Künstlerischer Leiter der Musikgemeinschaft Marl


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