Sinfonische Konzertreihe Saison 2011/2012 der Musikgemeinschaft Marl
Künstlerische Leitung: Wolfgang Endrös
Eintrittskarten sind an den bekannten Vorverkaufsstellen i-Punkt, tickets by call und im "musikladen" erhältlich.
Überblick über die sechs Konzerte der Saison
GESCHICHTEN durchziehen das musikalische Programm der sechs Konzerte, die durch den Chor
und das Orchester der Musikgemeinschaft Marl in der Saison 2011/2012 gestaltet werden. So
erzählt das 2. Sinfoniekonzert "Lebensgeschichten". Richard Wagner komponierte das Siegfried-
Idyll aus Freude über die Geburt seines Sohnes Siegfried und ließ das kammermusikalische Werk,
das mit Motiven aus der gleichnamigen Oper durchsetzt ist, als morgendliche Überraschung vor der Tür
seiner Frau Cosima aufführen. Franz Liszts sinfonische Dichtung Von der Wiege bis
zum Grabe beschreibt mit etwas aufwändigeren Mitteln das Leben mit seinen Kämpfen und der
Hoffnung auf ein späteres "neues" Leben. Von innerem Kampf zeugt auch die
Entstehungsgeschichte der 1. Symphonie von Johannes Brahms, der lange darum gerungen hatte,
dem übermächtigen symphonischen Schaffen Beethovens etwas entgegenzusetzen. Seit
Beethoven ist die Gattung "Symphonie" selbst zu einem unmittelbaren Ausdrucksträger
existentieller Lebensinhalte geworden.
Das 3. Sinfoniekonzert gestaltet sich als "russisches" Neujahrskonzert mit bekannten und seltener
gehörten Werken der russischen Romantik. Neben dem Konzert für Saxophon und Streicher von
Alexander Glasunow und der Ouvertüre über russische Themen von Nikolaj Rimskij-Korsakow wird
es tänzerisch mit Alexander Borodins Polowetzer Tänzen aus der Oper Fürst Igor und der
Nussknacker-Suite von Peter Tschaikowskij, die uns die Traumgeschichte vom Kampf gegen den
Mäusekönig erzählt.
Das 5. Sinfoniekonzert begrüßt die warme Jahreszeit. Der französische Komponist Camille Saint-
Saëns hat in einem kurzen Orchesterwerk den zuerst leichten, dann aber in der Katastrophe
endenden Ritt des hochmütigen Phaéton mit dem Sonnenwagen aus der griechischen Mythologie
vertont. Goethes Ballade Die erste Walpurgisnacht schildert einen listig inszenierten Spuk, um die
christlichen Ordnungshüter in die Flucht zu schlagen. Felix Mendelssohn Bartholdy hat daraus eine
wirkungsvolle Kantate geformt. Schließlich entführt Ludwig van Beethovens Pastorale mit viel
Tonmalerei die Hörer aufs Land.
Das 6. Sinfoniekonzert beschließt die Saison mit einer abendfüllenden Chorballade des
slawischen Komponisten Antonín Dvorák. Die Geisterbraut ist eine junge Frau, die mehrere Jahre
auf die Rückkehr ihres Bräutigams aus der Ferne gewartet hat. Eines Nachts tritt er zu ihr und
nimmt sie mit auf einen stürmischen Marsch durch die Nacht. Im letzten Augenblick erkennt sie,
dass ihr Liebster schon tot ist und flüchtet in die Totenkapelle des Friedhofs. Von draußen versucht
der Untote, sich ihrer Seele zu ermächtigen. Mit dem ersten Hahnenschrei ist der Spuk zu Ende.
Das effektvolle und dramatische Werk zählt zu Dvorák besten Kompositionen. Dem Chor kommt
zusammen mit dem Bariton die Rolle des Erzählers zu, während Sopran und Tenor das schaurige
Liebespaar verkörpern.
Gleichzeitig bildet Dvorák's Geisterbraut als Gegenpol zum romantisch geprägten Deutschen
Requiem von Johannes Brahms im 1. Sinfoniekonzert einen Rahmen um die ganze
Konzertsaison. Der menschliche, auf die Ewigkeit ausgerichtete Jenseits-Gedanke und die vom
Aberglauben gefährdete Frömmigkeit finden ihren Bezugspunkt in der Verkündigung vom Leiden
und Sterben Christi, das im 4. Sinfoniekonzert zu Beginn der Fastenzeit in der Johannes-Passion
von Johann Sebastian Bach seinen Ausdruck findet.
Zwei Kinder- und Jugendkonzerte ergänzen das Programm. Exemplarisch werden Werke aus
den Programmen der Sinfoniekonzerte herausgegriffen und in einer Art Gesprächskonzert jungen,
interessierten Hörern nahe gebracht. Was für jede Kunstausstellung selbstverständlich erscheint - die
Vermittlung der gezeigten Exponate durch hilfreiche Erklärungen - findet in der Musikwelt erst
langsam seinen Einzug.
08.10.2011 19:30 Uhr
St. Marien, Gildenstr. 22, 45721 Haltern am See
1. Sinfoniekonzert
Brahms: Ein Deutsches Requiem op. 45
Chor und Orchester der MGM
Sopran: Stefanie Rodriguez
Bariton: Harald Martini
09.10.2011 18:00 Uhr
St. Josef, Wiesenstr. 14, 45770 Marl
Konzertwiederholung vom 08.10.2011
12.11.2011 20:00 Uhr
Theater der Stadt Marl
2. Sinfoniekonzert GESCHICHTEN I
Orchester der MGM
Wagner: Siegfried-Idyll
Liszt: Von der Wiege bis zum Grabe
Brahms: 1. Symphonie c-Moll op. 68
14. Januar 2012 um 11:00 Uhr
Theater der Stadt Marl
Kinderkonzert
Tschaikowsky: Nussknacker-Suite
15.01.2012 18:00 Uhr
Theater der Stadt Marl
3. Sinfoniekonzert GESCHICHTEN II
Rimski-Korsakov: Ouvertüre über russische Themen op. 28
Borodin: "Polowetzer Tänze" für Chor und Orchester
Glasunov: Konzert für Saxophon und Streicher
Tschaikowsky: Nussknacker-Suite
Chor und Orchester der MGM
Saxophon: Rebekka Wilhelm (Preisträgerin "Jugend musiziert")
25.02.2012 20:00 Uhr
Theater der Stadt Marl
4. Sinfoniekonzert
Bach: Johannes-Passion
Sopran: Christine Léa Meier
Alt: Ulrike Kamps-Paulsen
Tenor u. Evangelist: Marcus Ullmann
Bass: Harald Martini
Jesus: Thomas Demmler
Ensemble "caterva musica"
Chor der Musikgemeinschaft Marl
28.04.2012 18:00 Uhr
Theater der Stadt Marl
5. Sinfoniekonzert GESCHICHTEN III
Saint-Saëns: Phaéton op. 39
Mendelssohn: Die erste Walpurgisnacht op. 60
Beethoven: 6. Symphonie F-Dur op. 68 "Pastorale"
Alt: Ulrike Kamps-Paulsen
Tenor: Joo Youp Lee
Bariton: Reinhart Gröschel
Chor und Orchester der Musikgemeinschaft Marl
23.06.2012 20:00 Uhr
Theater der Stadt Marl
6. Sinfoniekonzert GESCHICHTEN IV
Dvorák: Die Geisterbraut op. 69
Sopran: Stefanie Rodriguez
Tenor: Andreas Post
Bariton: Reinhart Gröschel
Chor und Orchester der Musikgemeinschaft Marl